Aus dem Hause
Merz Akademie
Entstanden
2022
INTRO
Für das Projekt Merging/ Sustainable Communication Systems habe ich mir die Frage gestellt: Wie lesen wir und ab wann werden Glyphen zu Typen oder doch zu einer anamorphen Form?
Anhand begrenzter oder reduzierter Ressourcen bzw. Formen werden Vielfalt, sowie Nachhaltigkeit geschaffen und Fantasie animiert. Ich habe über Fusion von Typografie und Form, als auch Lesbarkeit, bzw. nicht Lesbarkeit nachgedacht.
Resultat sind Schriften, die aus bestehenden Prinzipien oder Grundformen recycelt wurden. Dabei ist das Buch Shape Grammars und ein Special Auszug in groß entstanden. Der Titel Form Grammatik kommt daher, dass es sich weder um Zeichen, noch um Kunst oder Sprache, sowie Buchstaben handelt – sondern um etwas irgendwo dazwischen. Von A-Z. Grammar klingt zudem so ähnlich wie Gremoire – also Zauberbuch.
Das Buch hat einen Umschlag, ein Cover und eine Fadenheftung. Die kleine Zine wird durch ein Band zusammengehalten, mit dem Gedanken, dass man leicht neue Seiten, bzw. Ideen einfügen kann. Die 224 Seiten sind in kleinere Blöcke geteilt: Fragestellung, Fließtext, alleinstehender Buchstabe, Alphabet und Zitat. Insgesamt sind hierbei aus den Formen 32 eigene Schriften zusammengekommen und es könnten sogar noch mehr sein.
Eine Erkenntnis ist, dass ein Minimum an Formen benötigt wird, um Buchstaben als solche zu erkennen, da einige einzig im Kontext des Alphabets zu erkennen sind und darüber hinaus als Zeichen, Symbol oder Icon registriert werden. Lesbarkeit und Kunstwerk verschwimmen zu einer experimentellen Sammlung, auf welche man immer wieder zurückgreifen kann. Wie eine Art Rezeptbuch aus Grundformen, das zu Neuem anregen soll. Durch beigefügte Schablonen wird der Rezipient dazu eingeladen, in den Prozess einzusteigen.